Agilität bedeutet sinngemäß "Wendigkeit, Anpassungsfähigkeit". Es ist die Fähigkeit von Teams und Organisationen, flexibel, anpassungsfähig und schnell in einem unsicheren, sich verändernden, komplexen Umfeld zu agieren.
Das Konzept der Agilität gilt daher auch als eine Antwort auf und somit als "kleine Schwester" der Digitalisierung - sinngemäß: viel schneller, viel umfassender, viel vernetzter und transparenter werden. Agilität ist ein Ansatz, um das Überleben von Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung mit Veränderung der Wettbewerbssituation, Veränderung des Kundenverhaltens, rapiden technischen Neuerungen aber auch Veränderung der tendenziellen Werte und Anforderungen neuer Mitarbeitergenerationen zu sichern.
Das Konzept hat inhaltlich große Überschneidungen mit den ebenso aktuellen Themen "Digital Leadership", "New Work", "Führung 4.0" und "Social Collaboration".
Im Business-Umfeld nutzten bereits in den 70er Jahren der ehemalige Vorstand von McKinsey sowie R. Moss Kanter, eine Harvard Professorin, den Begriff "Agilität" zur Beschreibung exzellenter, flexibler und anpassungsfähiger Unternehmen. Hinsichtlich des Projektmanagements stammt der Begriff ursprünglich aus der Softwareentwicklung. Bereits im Jahr 2001 veröffentlichten 17 erfahrene Software-Entwickler - u.a. die drei SCRUM-Begründer sowie bekannte Vertreter der Extreme Programming-Szene - das ursprünglich für die Softwareentwicklung formulierte sogenannte Agile Manifest. In diesem formulierten sie basierend auf ihrer umfangreichen Erfahrung in der Durchführung von Softwareprojekten vier Grundwerte, die sie in Anbetracht nicht erfolgreicher Softwareprojekte als wichtiger als die bisherigen Werte im Projektmanagement erachteten und die zu einem besseren Vorgehen zunächst nur in der Softwareentwicklung führen sollten.
Inzwischen sind Agilität sowie deren Methoden auch außerhalb der IT ein großes Thema - die Transition zu einer agilen Organisation ist eine besondere Form der Organisationsentwicklung, agile Führung stellt sich auf die Umsetzung agiler Werte und die Unterstützung von Teams ein.
Der Schlüssel der Agilität liegt dabei im Mindset der Organisation, welches agile Werte widerspiegelt, weniger in dem, was sie tut.
Agilität steht im Wesentlichen für eine neues Mindset in Unternehmen, welches agile Grundannahmen umfasst und durch agile Werte beschrieben wird. Diese Werte und daraus resultierende Prinzipien werden durch neues Vorgehen umgesetzt.
Im Wesentlichen zeigt sich Agilität in der operativen Praxis durch
Bereits das Agile Manifest hatte vor über 15 Jahren zum Ziel, einen Wandel in Werten und der Betrachtung von Arbeitsabläufen und Projekten zu vollziehen, um schneller, qualitativ hochwertigere und kundennähere Leistung zu erbringen. Dies ist heute mehr denn je nötig.
Der Markt - das ist nichts Neues – wird für die meisten Unternehmen insgesamt immer schneller und komplexer.
Unternehmen leben in einer VUKA-Umwelt mit folgenden Herausforderungen:
VOLATILITÄT
Zunehmende Häufigkeit an Schwankungen und Veränderungen innerhalb kurzer Zeit, man weiß nicht, wann sich der Zustand in welche Richtung bewegen wird.
Volatilität führt zu einer Unvorhersagbarkeit der Umwelt. Es ist nicht mehr möglich, für jede der unzähligen Veränderungsmöglichkeiten einen Reaktionsplan zu entwickeln.
Generell hilfreiches Vorgehen bei Volatilität:
Schnell und flexibel re-agieren.
UNSICHERHEIT
Es ist immer mehr unbekannt, welches Ergebnis mit welcher Wahrscheinlichkeit eintreten wird.
Die abnehmende Möglichkeit, stimmende Vorhersagen und Prognosen zu treffen, kann zu Angst führen und bewirken, dass Menschen gar keine Entscheidungen treffen.
Generell hilfreiches Vorgehen bei Unsicherheit:
Vorgehen in kleinen Schritten, nach jedem Schritt überprüfen, ob die Entscheidungsgrundlagen noch zutreffen (inspect) und den Weg ggf. schnell korrigieren (adapt).
KOMPLEXITÄT
Maßgebliche Säule von VUKA mit je nach Disziplin unterschiedlicher Definition.
Es gibt eine hohe Anzahl an relevanten Variablen in einem System/für einen Sachverhalt, die alle miteinander verflochten sind und ineinandergreifen. Es bestehen zahllose Verknüpfungen, Abhängigkeiten und Einflussfaktoren. Zusammenhänge können selbst durch ausführlichste Analyse und ein Zerlegen in Einzelteile von außen nicht erkannt werden, da durch ein Zerlegen in Einzelelemente (durch das Vereinfachen) die Eigenschaft oder Funktion des Systems/des Sachverhalts verloren geht, die genau durch die vorhandene Vernetzung und das Zusammenspiel und sich wechselseitige Beeinflussen der Einzelteile entsteht. Komplexität zeigt sich daher in einer Unvorhersagbarkeit/Unberechenbarkeit des Verhaltens von Systemen/Sachverhalten.
Eine Analyse komplexer Zusammenhänge/Systeme/Sachverhalte ist nicht möglich.
Ursachen- und Wirkungen sind im Voraus nicht oder nur teilweise bekannt und unterliegen Zeitverzögerungen, Rückkoppelungen und Nichtlinearität.
Es gibt zunächst keine richtige Antwort. Das sich ergebende Verhalten (die Wirkung) kann nur durch den Einsatz von Experimenten herausgefunden werden. Der Zusammenhang von Ursache und Wirkung kann nur im Nachhinein wahrgenommen werden. Und die richtige Antwort bzw. der Wirkungszusammenhang ist beim nächsten Mal ggf. schon wieder ein ganz anderer.
Generell hilfreiches Vorgehen bei Komplexität:
Ausprobieren/Experiment starten - Erkennen des Ergebnisses - Reagieren auf das Ergebnis
AMBIGUITÄT
Ambiguität bedeutet Mehr- oder Doppeldeutigkeit, z.B. einer Information, eines Sachverhalts oder auch sprachlicher Ausdrücke.
Man kann etwas so oder so deuten oder interpretieren, statt Eindeutigkeit gibt es Mehrdeutigkeit mit mehreren möglichen Sichtweisen, die sich teilweise auch widersprechen.
Generell hilfreicher Umgang mit Ambiguität:
Face-to-Face-Kommunikation, Dialog, Ambiguitätstoleranz, konstruktivistische Denkweise
Hinzu kommen weitere neue Rahmenbedingungen, die von Unternehmen ein erneutes Überdenken Ihrer Vorgehensweise, Ihrer Führung, Werte und ggf. einen kulturellen Wertewandel fordern:
Bisheriges Verhalten und bisherige Denkweisen sind in einer VUKA-Welt
und bei neuen Werten der Mitarbeiter/innen nicht mehr erfolgreich.
Das Konzept der Agilität setzt insbesondere auf die Vorgehensweisen,
die als generell hilfreich für die Kennzeichen einer VUKA-Welt erachtet werden.
Agiles Arbeiten mit sich entwickelndem agilen Mindset bzw. einer agilen Kultur, die agile Werte beinhaltet, ist eine Möglichkeit, in einem schnelllebigen, komplexen, unvorhersehbaren Umfeld, in dem sich Rahmenbedingungen schnell ändern und neue gesellschaftliche Werte Gestalt annehmen, mindestens zu bestehen und möglichst einen Wettbewerbsvorteil zu erreichen.
Agilität überwindet die Lücke zwischen Anforderungen des Marktes und den Möglichkeiten bisheriger Denkweisen und Methoden, diese zu erfüllen.
SINN DER AGILITÄT IST DABEI, DEN KUNDEN PERMANENT ZU ERFREUEN.
Die Rolle des Kunden und der Kundennutzen sind bei Agilität entscheidend.
Im Gegensatz zur Fixierung auf den Shareholder-Value und Kostensenkung rückt (wieder) der Stakeholder-Value in den Vordergrund. Statt sich nur mit sich selbst zu beschäftigen (Blick von innen nach außen) denkt man wieder darüber nach, wie man die Menschen, die die Produkte und Dienstleistungen kaufen sollen, zufriedenstellen kann (Blick von außen nach innen). Der Kunde wird auch während des Entwicklungsprozesses - und nicht nur bei der Definition der Anforderungen zu Beginn und bei Abnahme des fertigen Produkts - regelmäßig eingebunden. Man reagiert regelmäßig auf seine neuen Anforderungen und Präferenzen. Es gilt, die eigene Arbeitsweise so zu verändern, dass sie einen Wert für den Kunden darstellt.
Zusätzlich fördert Agilität...
SPRECHEN SIE MICH AN
MIT MIR BERÜCKSICHTIGEN SIE UNTERSCHIEDLICHE EBENEN AUF IHREM WEG ZUR AGILITÄT UND MACHEN IHRE AGILITÄT NACHHALTIG.
Kontaktieren Sie mich gerne unter 04105 69 09 380.